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Das Olympische Bildungsmagazin

Nachuntersuchung der Dopingproben von Peking

Angeblich soll jetzt alles ganz schnell gehen. Nachrichtenagenturen – AP, dpa – berufen sich auf IOC-Sprecherin Emmanuelle Moreau und melden, das Internationale Olympische Komitee (IOC) wolle die eingefrorenen Dopingproben von Peking nachuntersuchen lassen. So plötzlich? Nachdem man doch die ganze Zeit geblockt hat und auch keine hilfreichen Aussagen zu den eingefrorenen Proben treffen wollte, außer den Beteuerungen, man werde alles perfekt sichern, wie es mir IOC-Medizindirektor Patrick Schamasch in Peking gesagt hat.

AP meldet zunächst:

The International Olympic Committee will retest doping samples from the Beijing Games to check for traces of a new blood-boosting drug. The unprecedented move, announced Wednesday, is designed to search for a banned substance that was only recently detected during retesting of samples from the Tour de France. The Beijing samples — across all sports — are being sent to the World Anti-Doping Agency accredited laboratory in Lausanne, IOC spokeswoman Emmanuelle Moreau said. The IOC conducted more than 5,000 drug tests during the Beijing Games. It wasn’t immediately clear how many of the samples will be retested.

(via IHT)

dpa zieht nach:

„Diese Untersuchungen betreffen alle Sportarten und beinhalten speziell auch die Substanz CERA“, erklärte IOC-Sprecherin Emmanuelle Moreau am Mittwoch. Der Zeitpunkt der Tests stehe noch nicht fest. Das IOC führte in Peking die Rekordzahl von mehr als 5000 Tests durch.

(via FTD)

Da hat es jetzt offenbar jemand eilig. Bevor ich einige Fragen zu den angeblichen Blitz-Analysen aufwerfe, flink noch ein kurzer Rückblick und ein Interview mit Wilhelm Schänzer. Zu den Proben habe ich vor einem Monat einen Beitrag für den Deutschlandfunk verfasst:

Dopingbekämpfung ist auch ein Glaubenskampf. Die einen, internationale Sportorganisationen unter Führung des IOC, behaupten, sie würden alles gegen Doping unternehmen. Doch in der kritischen Öffentlichkeit wachsen die Zweifel daran, was sich den Peking-Spielen an zwei unabhängigen Meinungsumfragen in Deutschland belegen ließ: Nur eine Minderheit der Deutschen glaubt, dass die Wunderleistungen von Peking sauber erzielt worden sind.

Zweifel wachsen auch deshalb, weil IOC-Präsident Jacques Rogge immer wieder die Mehrfach-Olympiasieger und Serien-Weltrekordler Michael Phelps und Usain Bolt als „Ikonen dieser Spiele“ gerühmt hat. Ausgerechnet jene Athleten also, deren Leistungen am heftigsten bezweifelt wurden. Hinter deren Leistungen die größten Fragezeichen stehen.

Welches Interesse sollte das IOC daran haben, möglicherweise nachträglich seine eigenen Ikonen zu stürzen?

Das IOC hat versprochen, die mehr als 5000 in Peking genommenen Urin- und Blutproben acht Jahre lang sachgemäß zu lagern und für künftige Analysen bereit zu halten – wann immer die Analytiker neue Nachweisverfahren entwickelt haben, wann immer Dopingmittel und Methoden bekannt und aufspürbar sind, die während der Peking-Spiele noch nicht zu detektieren waren.

Das ist das Versprechen. „Das wirkt abschreckend“, sagt Jacques Rogge.

Patrick Schamasch, der IOC-Medizindirektor, hat schon in Peking jeden Zweifel an der Lauterkeit dieses Versprechens bekämpft. Er sagte: Sämtliche Proben würden binnen drei Wochen ausgeflogen und an einen geheimen Ort gebracht. Die Auslagerung der Proben stelle höchste logistische Anforderungen. Die Urin- und Blutproben müssen gut gekühlt in Spezialbehältern transportiert werden. Alles muss zügig ablaufen, um die Proben nicht zu beschädigen. Dies impliziert allerdings auch, dass es vielfältige Manipulationsmöglichkeiten geben könnte.

Schamasch entgegnete darauf: „Die Proben sind hundertprozentig sicher. Ich garantiere es.“

Einen Beweis dafür gibt es allerdings nicht. Es liegen keinerlei Informationen vor, die das Versprechen des IOC bestätigen könnten. Die Öffentlichkeit hat keine Möglichkeit, die Olympier zu überprüfen. Dem IOC gehören die Olympischen Spiele. Dem IOC gehören auch die eingefrorenen Proben. Die Weltantidopingagentur Wada ist nur Beobachter.

Bei vergangenen Olympischen Spielen sind auf mysteriöse Weise zahlreiche positive Proben verschwunden – etwa 1984 in Los Angeles. Andere positive Proben – etwa 1980 in Moskau – wurden erst gar nicht als solche analysiert. Die Fälle wurden nie aufgeklärt.

Seit den Sommerspielen 2004 in Athen werden die Proben acht Jahre aufbewahrt. Einen peinlichen Fehler gab es gleich zu Beginn: Dem Amerikaner Tyler Hamilton, dem langjährigen Gehilfen von Lance Armstrong und Olympiasieger im Einzelzeitfahren, wurde Blutdoping nachgewiesen – aber nur in der A-Probe.

Die B-Probe konnte wegen unsachgemäßer Lagerung nicht verwendet werden: Vollblut und Blutplasma waren im selben Container eingefroren worden. Der Doper Tyler Hamilton bleibt also Olympiasieger.

Ein Fehler, der sich nicht wiederholen soll, verspricht IOC-Kommunikationsdirektorin Giselle Davies. Es ist eines von vielen Versprechen.

Dazu auch ein Beitrag auf von Fred Kowasch auf interpool.tv und ein Interview von Jessica Sturmberg im DLF mit dem Kölner Laborchef Wilhelm Schänzer über Langzeitlagerungen, eingefrorenes Serum und die Fehler im Fall Tyler Hamilton:

:

Einerseits ist das ja schlagzeilenträchtig, die Proben jetzt schon zu analysieren, da das Radbusiness seit Montag (Schumacher & Co.) wieder in Aufruhr ist. Andererseits ergeben sich gerade aus dieser Nachanalyse der Dopingproben bei der Tour de France jede Menge Fragen:

(1) Das Labor in der Capitale Olympique Lausanne ist, trotz des jüngsten Fortschritts, auf diesem Gebiet nicht der Marktführer, sondern das in Chatenay-Malabry.

(2) Warum sollen die Proben (der Konjunktiv empfiehlt sich) also unbedingt nach Lausanne geschafft werden?

(3) Warum wartet man ausgerechnet jetzt, wo den Analytikern doch ein wunderbarer Coup gelungen ist, Cera auch im Blut nachzuweisen (SZ: „Sprengstoff in den Labors“), nicht ein paar Wochen und sieht zu, was noch möglich ist?

Zumal das ZDF gerade meldet:

Screenshot ZDF-Meldung

„AFLD-Chef erwartet weitere Enthüllungen …“

„Wir sind bereits im Besitz ernstzunehmender Hinweise auf Fälle von Eigenbluttransfusionen. Um wen es sich handelt, werden wir wohl erst später sagen können“, sagte AFLD-Präsident Pierre Bordry dem TV-Sender am Mittwoch. Über die bisher bekannten Fälle hinaus seien daher weitere positive Testergebnisse von anderen Fahrern zu erwarten. Die AFLD war bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt für die Tests verantwortlich gewesen. In nachträglichen Untersuchungen wurden der Nürtinger Stefan Schumacher und der Italiener Leonardo Piepoli in der A-Probe positiv auf Doping mit dem EPO-Präparat CERA getestet. Schumacher hat bisher stets Doping bestritten.

Dem ZDF kündigte Bordry an, dass weitere Nachuntersuchungen von eingelagerten Proben verdächtiger Fahrer bevorstehen. Dabei soll es sich laut Bordry um 30 Profis handeln. Derzeit suche man zwar nur nach CERA. „Aber bald schon können wir mit dem neuen Verfahren Eigenbluttransfusionen nachweisen und wir werden dann auch damit nachtesten“, sagte Bordry.

(4) Steht dahinter vielleicht der Gedanke, lieber jetzt alles schnell zu testen, um künftig – wenn die Analytiker noch weiter sind und die Zusammenarbeit mit Pharmakonzernen, die ja durchaus Erfolge bringt, wie der Cera-Nachweis zeigt, intensiviert werden könnte – weit bösere Überraschungen zu vermeiden?

(5) Daran anschließend ließe sich argumentieren: Im Moment können vielleicht nur Radler enttarnt werden – in wenigen Monaten aber auch Ikonen der Spiele 2008?

Ich muss gestehen, dass ich momentan gar nicht weiß, ob die Proben, wenn sie einmal „eingefroren“ sind, beliebig oft geöffnet werden können und für etliche Nachuntersuchungen ausreichen. Aber das lässt sich ja in der Diskussion sicher klären.

Nachtrag: Laut IOC wurden in Peking 4.770 Proben genommen, davon 3.801 Urin- und 969 Blutproben. Da dieser neue Cera-Nachweis (s. o.) im Blut erfolgt, kommen nur die Blutproben von Peking in Frage. Bleibt zu klären:

(6) Wie viel Milliliter Blut braucht man für so einen Nachweis – bleibt also ein Rest, der in einiger Zeit noch einmal analysiert werden könnte?

(7) Was macht die Wada?

(8) Warum werden die Verfahren (Cera u.a.) nicht an alle anderen akkreditierten Labors weiter gegeben und dort angewandt?

(9) Warum wurde bislang der in Köln entwickelte Insulintest nicht genehmigt und durchgeführt?

86 Gedanken zu „Nachuntersuchung der Dopingproben von Peking“

  1. Eine weitere interessante Frage:

    Was passiert mit den Proben von Athen? Seit 2004 sollte es doch eine Fülle neuer Tests geben! Von Nachtests habe ich hier bislang nie etwas gehört… :-(

  2. Genau, Ralf.

    Laut Giselle Davies wurden sogar im Herbst 2003 (nach THG/Balco) einige Proben von Salt Lake City (Winterspiele 2002) nachträglich analysiert – ergebnislos.

    2004 machte man dann den verhängnisvollen Fehler bei der Hamilton-Probe, weshalb sich der Mann weiter Olympiasieger nennen darf.

    Ansonsten: tote Hose. Keine Informationen. Höchstwahrscheinlich auch keine Tests. Das sollte man nicht vergessen, gerade jetzt, wo die Propagandamaschine einiger Funktionäre wieder auf Hochtouren läuft.

    Ansonsten: totale Intransparenz.

    Ansonsten: UDIOCM und andere hätten schon vor Jahren handeln können. Sie haben es nicht getan.

  3. @Ralf
    Wahrscheinlich war das IOC seinerzeit noch gnädiger gestimmt. Aus irgendeinem Grund der Verstimmung (nicht grün genug in Peking, zu viele KP-Funktionäre ohne IOC-kompatibles Einknickpotenzial, wer weiß das schon) hat man sich erst jetzt entschlossen, Athleten mal so richtig zum „Zittern“ (DOSB-General Vesper) zu bringen. Notwendige Machtdemonstration: Plötzlich war ein Zittern und Grausen in der Welt, vor dem Zorn der Götter des Olymp, seit jenem Tag, als UDIOCM seine Blitze bis in die dunkelsten Betrugsgründe hinab zucken (bzw. Blutröhrchen öffnen) ließ … Kann man nur hoffen, dass alle Sportpsychologen dieser Welt gewappnet sind, um die nun gewaltig anrollende Suizidwelle unter den Ikonen aufzuhalten …

  4. Was sollte dagegen sprechen, Blutproben jetzt zu analysieren? Ich denke, man kann einen Teil entnehmen ohne sie aufzutauen, das sollte selbst Medizinern möglich sein ;-). So würde Doping zeitnah zu Peking aufgedeckt und der Rest der Proben steht dann für spätere Tests zur Verfügung.

  5. immerhin muß man doch festhalten:
    auch das IOC kann einen überraschen …. ;-)
    oder find ich nur das haar in der suppe nicht?!

  6. @ ha:

    Die Proben von Athen sind ebenfalls eingefroren und würden für Nachtests zur Verfügung stehen. Wieso fängt man nicht mit denen an. Ich würde mir da mehr versprechen. Ob CERA 2004 schon auf dem „Markt“ war, weiß ich nicht, mit Sicherheit aber jede Menge anderer Substanzen, die mittlerweile nachgewiesen werden könnten. Oder liege ich da falsch?

  7. Kannst es gern Haar-in-der-Suppe-suchen nennen. Das Grundproblem sollte Dir aber klar sein: Die totale Intransparenz, Desinformation, Propaganda. Ich stelle Fragen zu einem Vorgang.
    Wer oder was ist das IOC? Bisher hat nur Mademoiselle Moreau auf Journalistenanfragen einige dürre Sätze gesagt.

  8. @ Ralf: Cera wurde 2004 noch entwickelt bzw. war in der Testphase. Siehe gestriger Blogeintrag.

    Du fragst genau richtig, entschuldige, wenn ich das so sage, ich weiß, es klingt blöd: Das ist doch genau der Punkt. Sie hätten jederzeit schon etwas machen können/müssen.

    Jetzt plötzlich eine Aktion, wenn man den – s. o. – Worten einer Mitarbeiterin der Presseabteilung glauben darf. Ich schreibe mal noch ein paar Fragen in den Text oben.

  9. @Ralf
    Ja, ich bin etwas zynisch. Ich hab noch nie etwas darüber gelesen (mein Unwissen oder Teil der von Jens festgestellten Intransparenz?), wo die Athener Proben eigentlich gelagert sind. Und welche neuen Nachweise gibt es überhaupt seither? Auf Insulin ist weder in Athen noch in Peking getestet worden, in Peking hätte das IOC das gekonnt. Und warum wurde der seit der Tour vorhandene CERA-Test in Peking nicht eingesetzt? Oder wurde er nur nicht, weil man wusste: och, da kommt ein besserer? Ich hab keine Ahnung, wie viel Blut man für den neuen Test braucht, bei Epo ist es vergleichsweise viel; auch deshalb kann man nicht jede Probe auf beliebig viel testen … Einfach viele Fragen. Aber vielleicht sollte man tatsächlich abwarten, was bei den Nachtests herauskommt … Ein ganz überraschend gedopter Olympiateilnehmer Schumacher? Aber der war ja quasi vom Rad gefallen. Let’s see.

  10. Korrektur: Epo ist ja Urintest. Man braucht wohl ca. 20 ml. Das gilt als viel. Und eine Begründung, besser: Ausrede der Wada gegen den Kölner Insulin-Test, in diesem Jahr ja dann bei der Deutschlandtour angewandt, lautete: Es werde zu viel Urin benötigt.

  11. @ JW:

    Gestern hast Du geschrieben, „Schon 2004 sahen die Analytiker das Mittel als potenziellen Starkmacher“. Also war CERA wohl schon über dunkle Kanäle zu haben.

    @ ha:

    Wenn die Experten in Paris und Lausanne CERA nachweisen können, heißt das noch lange nicht, daß das auch in Peking möglich ist (siehe hierzu die Erfolgsstatistik der einzelnen Labore, die ich vor einigen Tagen gepostet habe!)…

  12. @ Jens Weinreich:
    Richtig! Doch was unterscheidet das IOC von der FIFA, der ATP und den anderen ‚geschlossenen Zirkeln‘?! Man muß Sie halt treiben, immer wieder zur Rede stellen. Das ist unser Job! Doch wem sage ich das ….

  13. zur Frage 8)

    Da können wohl weder WADA noch IOC etwas dafür. Die Labore sind personell und finanziell völlig unterschiedlich ausgestattet. Ich stelle mir vor, die WADA verlangt für die Akkreditierung ein Mindestmaß an Ausstattung/durchführbaren Tests. Was darüber hinausgeht, ist Kür! Daß das Olympia-Kontrollabor nicht up-to-date ist, ist natürlich ein schlechter Witz…

  14. @Ralf
    Ein Punkt ist: Ein Test muss in mindestens drei akkreditierten Labors erprobt worden sein und dieselben Resultate gebracht haben. Das wird, so seltsam das klingt, zwischen den Laboratorien besprochen und in Eigenregie erledigt: Das Labor, das einen Test entwickelt hat, leitet sein Know How an die anderen weiter, dann gibt es den Ringversuch, den so genannten Interlaborvergleich, dann wird der Wada Vollzug gemeldet – die erwartet diesen Schritt zur Implementierung also von den Analytikern. Die Frage ist also: Ist die CERA-Methode so kompliziert, dass sie besondere Ansprüche ans Gerät stellt? War die Zeit zu knapp?

  15. @ ha:

    Keine Ahnung! Ich dachte, im Moment sind erst zwei Labors (Lausanne, Paris) in der Lage, den CERA-Bluttest durchzuführen.

    Zu CERA:
    Im Frühjahr 2004 wurden die sog. „Phase III“-Tests begonnen. Vorher gab es „Phase II“-Tests, die 2004 publiziert wurden. Im Sport hat CERA meiner Meinung nach also allerspätestens 2004 Einzug gehalten…
    http://www.rochetest.com/inv-update-2004-11-01d

  16. Ja, Ralf, dann können wir uns als Ahnungslose die Hand reichen. Vielleicht liegt’s daran, dass die Nachkontrollen wie die während der Spiele in IOC-Hoheit liegen, nicht in Wada-Regie. Wie die CERA-Tests ja auch nicht, oder? Interessante Detailfrage: Sind die schon von der Wada validiert? Wie auch immer: Anno Hecker hat recht – im Grunde geht es nicht um den einen oder den anderen Test, auch wenn’s schön ist, dass es so etwas gibt: den einen oder anderen Test.

  17. zu Frage 6)

    „Professor Fritz Sörgel vom Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung in Nürnberg begrüßte die Offensive des IOC, hält aber eine gezielte Nachüberprüfung für besser. „Dazu sind die Proben zu wertvoll, das Probenmaterial ist begrenzt“, sagte der Doping-Experte.“

    FAZ

  18. Quatsch, von dem Verdacht muss ich ihn sofort reinwaschen: Wenn Du’s nicht lesen kannst, dass er so was nicht nötig hat ;-)) Vielleicht muss der Test auch gar nicht von der Wada validiert werden, weil CERA ein Epo-Nachfolger ist. Dann entfällt Frage 7), bleibt Frage 8). Immer noch genug Fragen.

  19. Ralf, komischer Weise ist Dein Posting von 16.58 erst jetzt veröffentlicht. No idea warum, irgendein Wurm in WordPress. Egal, was ich vorsichtig sagen will: können wir uns mal wieder beruhigen? Ich meine, ja, gestern habe ich etwas geschrieben, wie Du zitierst. So habe ich mir das für einen Text erarbeitet und komprimiert, soll heißen: schon 2004 hat man daran gearbeitet, mehr nicht. Ich danke für den Link zu roche, das kannte ich nicht.

    Im Moment interessieren mich fast nur Äußerungen von Analytikern, die mir meine o. g. Fragen beantworten können. Was Sportfunktionäre sagen bzw, was sie behaupten, ist mir eigentlich wurscht. Ich will Fakten, die nachprüfbar sind. Und da liefert das IOC nichts. Aber auch gar nichts. Wenn ich mich recht erinnere, sind noch nicht mal jene Dopingfälle, die in die Olympic Period passen und bislang mit positiven Tests versehen sind, abgearbeitet. Darüber haben wir ja schon diskutiert.

    Natürlich äußern sich jetzt diese und jene, auf einige Agenturzusammenfassungen ist in den vergangenen Stunden hier verlinkt worden. Mich interessiert aber weniger, was Frau T. sagt, was das UIDIOCM postuliert oder Herr V. propagiert. Und wenn Herr M. jetzt das UIDIOCM attackiert, grinse ich nur. Mich interessiert, was die Äußerung von Emmanuelle Moreau – mehr kennen wir ja nicht – bedeutet und was dahinter steckt. Wenn was dahinter steckt. So sind meine Fragen zu verstehen, insbesondere auch die Nummer 5, 8 und 9. Ich habe den Dreck in Peking, auch den kommunikativen Tiefpunkt des IOC, noch nicht vergessen.

    Fred, den ich auch gerade angezickt habe, hat ja recht, wenn er sagt, man muss versuchen, die geschlossenen Zirkel immer wieder unter Druck zu setzen. Auch wenn man dabei immer wieder verarscht wird. Ich sage nur: SOME ELEMENTS OF ANSWER.

  20. Für Athen war folgendes geplant:
    – 3,500 samples will be collected for the Olympic Games (incl. Sports events)
    – Urine and blood tests will be carried out in all sports
    http://www.greekembassy.org/Embassy/content/en/Article.aspx?office=3&folder=95&article=12033

    Zwischenstand vom 18.08.04:
    The number of tests comprises 901 urine tests and 327 blood tests.
    http://www.olympic.org/uk/news/olympic_news/full_story_uk.asp?id=1011

    Es gäbe also Blutproben von den Athen-Spielen. Wäre doch strafrechtlich durchaus interessant, ob ein damals noch nicht zugelassenes Medikament im Sport bereits genutzt wurde…

  21. IOC-Pressemitteilung, ganz frisch:

    IOC to Further Analyse Beijing 2008 Samples

    8 October 2008

    The IOC intends to further analyse the samples collected this summer during the Olympic Games in Beijing. Substances that will be analysed across all sports include EPO CERA.
    All samples are currently being repatriated to the WADA-accredited laboratory in Lausanne where Olympic samples are usually stored after the Games. The details of the procedure, such as the number of samples to be further analysed and the timeline, are currently being discussed with WADA.

    As part of its zero-tolerance policy against doping, the IOC is storing samples collected during the Olympic Games for eight years. This allows the IOC to analyse samples retroactively should fully validated tests to detect new substances/methods become available.

    „Our message is very clear. The IOC will not miss any opportunity to further analyse samples retroactively. We hope that this will work as a strong deterrent and make athletes think twice before cheating,“ said IOC President Jacques Rogge.

    Some 4,770 doping tests were carried out in Beijing in the framework of the largest ever testing programme for an Olympic Games. The tests included 3,801 urine and 969 blood tests. Urine tests included 817 EPO tests, and blood tests covered 471 human Growth Hormone (hGH) tests. All the tests covered the 29-day period from 27 July until 24 August 2008. Athletes qualified for the Beijing 2008 Olympic Games were tested by the World Anti-Doping Agency and BOCOG under the authority of the IOC. As a general rule, all top five finishers, plus a further two, were tested.

  22. Das folgende gefällt mir am besten:
    „All samples are currently being repatriated to the WADA-accredited laboratory in Lausanne where Olympic samples are usually stored after the Games.“

    Hatte das IOC in Peking nicht noch von einem geheimen Aufbewahrungsort gesprochen? ;-)

  23. Wirklich sensationell.

    IOC im Oktober 2008: „Olympic samples are usually stored after the Games in Lausanne.

    IOC-Kommunikationsdirektorin Giselle Davies im September 2008 auf die Frage nach dem Aufbewahrungsort: „This is kept confidential.“

    IOC-Medizindirektor Patrick Schamasch im August 2008: „Sämtliche Proben werden binnen drei Wochen ausgeflogen und an einen geheimen Ort gebracht. Wohin, das darf ich ihnen nicht sagen.“

  24. Thomas Kistner unterstützt mich… ;-)

    „Abgesehen von der Binse, dass kundige Betrüger clean zu den Spielen reisen (gedopt wird vorher) – für eine sinnvolle Cera-Nachlese bräuchte es Material, das es nicht gibt: Gespeicherte Blutproben aus der Zeit vorm 23. Juli 2008; dies am besten aus Trainingsphasen. Aber man könnte an die Proben von Athen 2004 ran, vielleicht war der Stoff da schon intensiv in Gebrauch.“

    http://www.sueddeutsche.de/,tt6m1/sport/570/313477/text/

  25. Pingback: Der IO-Bericht: Kritik an den Dopingkontrollen in Peking : jens weinreich

  26. Lieber Ralf, komm mir doch bitte nicht mit der Insulin-Propaganda des UDIOCM. An anderer Stelle im Blog wird das Insulin-Thema erwähnt, ja auch im Prüfbericht zu den Peking-Kontrollen. Der Test ist valide, wie nicht nur diejenigen, die ihn entwickelt haben, sondern auch andere Experten seit mindestens Anfang 2008 nimmermüde erklären.

    Die Wada hat den Test – ohne Angabe von schlüssigen Gründen – nicht angenommen. Das IOC hat darüber wohl mal seine Verwunderung formuliert, hat aber auch nicht gedrängt und hätte, da es ja Boss des Ganzen ist, in Peking einfach sagen können: Hey, wir sind härter als alle anderen – wir testen auch auf Insulin. Das ist nicht geschehen. Ganz im Gegenteil, und das ist wie gesagt an dieser Stelle dokumentiert: Das IOC hat über eine Sprecherin noch während der Peking-Spiele Unwahrheiten verbreitet zum Insulin-Test. Und jetzt plötzlich stellt sich das UDIOCM hin und macht Propaganda. Der Fernsehsender, der jahrelang das Treiben gefördert hat, macht auch noch mit und ist geil auf eine der so genannten Vorabmeldungen. Hirnlos, ohne journalistische Verantwortung – denn dazu hätte gehört, den Vorgang einzuordnen. Nicht nur als Sprachrohr des UDIOCM zu dienen.

  27. Lieber Jens!

    Ich stimme Dir in allen Punkten zu. Andererseits scheint es aber doch wohl Fakt zu sein, daß es diesen Insulin-Nachtest geben wird. Erwarten tue ich mir davon nichts, da es auch bei der Deutschland-Tour keine positiven Befunde gab (abgesehen von ein paar „überraschenden“ Rennabsagen!)…

  28. Pingback: Vom Umgang mit Dopingproben : jens weinreich

  29. @Ralf Ein super Motto! Man kann Dopingsünder super überführen, wenn man immer in die Zukunft blickt. Sind die Proben für 2010 schon abgefüllt?

  30. Pingback: Was vom Tage übrig bleibt (9) : jens weinreich

  31. Ralf, drei Dinge:
    1.) Schön, dass du dran bleibst, obwohl der Blog ja naturgemäß gerade ein anderes Hauptthema hat.
    2.) Schön, dass du (wie ich) auch gern mal in Südtirol liest.
    3.) Wie ist der Trainingseffekt von CERA für die Schnelligkeitsausdauer? Denn normalerweise würde man ja laienhaft vermuten, dass EPO-ähnliche Produkte zumindest im Wettkampf erst ab ca. 1500m etwas bringen.

  32. @ Arnesen:

    Die Frage kann ich Dir leider nicht beantworten. Ich finde nur, daß die ganze Geschichte eine entscheidende Wendung zu nehmen scheint. Erst wurde ja kritisiert, man könne in den Peking-Proben überhaupt nichts finden, da Dopingmittel v.a. im Training eingesetzt würden. Und nun ist bereits die Rede davon, die Trainingskontrollen nachzutesten, bevor überhaupt die Peking-Proben untersucht sind…

  33. Arnesen, Ralf: Gebt mir mal noch ein paar Stunden. Muss mich erst wieder in einen anderen Aggregatzustand beamen. Und natürlich die vielen Geschichten nachlesen, die Ralf gesammelt hat. Dann kommt sicher wieder etwas Produktives.

  34. Danke. Auch sonst sehr interessant. Immer wieder erstaunlich, was da so still eingestellt wird, stimmt’s? Mit dem Peking-Bericht war es ja auch so – und eigentlich gehört der Link dort besser hin.

    Was mich über die Jahre sehr nervt: Wieder ist nur davon die Rede, dass man die IF’s nun bis Mai 2009 begleitet und sie unterstützt, anstatt ernst zu machen und sie knallhart zu bestrafen: raus aus dem Olympiaprogramm, sofort aussetzen 2012. Ich kann Dir gar nicht sagen, wie oft ich in den vergangenen Jahren schon gehört habe, dass man demnächst aber ganz hart durchgreifen werde …

    Es ist ein Witz. Gibt es einen Grund, einem Verband das durchgehen zu lassen, was er seit dem 1.1.2004 versäumt hat? Nein.

  35. Wenn man als Organisation möglichst viel unter den Tisch kehren möchte und dabei „sauber“ dastehen möchte, dann ist ein möglichst frühes Nachtesten ein guter Weg.

    Klingt komisch, ist aber so.

    Nehmen wir mal an, alle paar Monate wird ein weiteres Verfahren zum Nachweise eines bis dahin nicht nachweisbaren Mittels gefunden. Je länger man also mit Nachtests wartet, desto mehr neue Tests gibt es. Je mehr Test, desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit dass etwas gefunden wird.

    Ist eine Probe erstmal für einen Nachtest entsiegelt, nützt sie später nichts mehr, da der Athlet zu recht bei weiterer Lagerung und noch späteren Tests Manipulationsvorwürfe erheben kann. Einmal auf ist auf, und damit erledigt.

    Je schneller man also alle Proben auf irgendwas, egal was, nachtestet, desto schneller sind sie alle entwertet und später gefundenen Nachweismethoden greifen nicht mehr. Damit sieht die Gesamtstatistik besser aus.

    Sollte bei einem frühen Nachtest was gefunden werden, nun ja, „the cost of doing business“, bedauerliche Einzelfälle, die man „mit der vollen Härte“ des Reglements bestrafen wird. Aber sowas von hart, dass die arme Wattebällchen mit denen geworfen wird diesmal wirklich ernsthaft verformt werden könnten.

  36. Pingback: Was vom Tage übrig bleibt (12): “kreative ideas” : jens weinreich

  37. Thomas Kistner in der SZ: Tipp vom BKA

    Fraglich nur, ob die 100 Peking-Proben, die dem Kölner Labor in nächster Zeit vom IOC zur spezifizierten Nachkontrolle zugesandt werden, auf S107 getestet werden dürfen. Einige andere Stoffe aber können nun endlich ermittelt werden. Neben Insulin auch der anabole Wirkstoff Sarms […]. Dazu die Gendopingmittel Aicar und GW 1516 […]

  38. Stimmt es eigentlich, dass bei Doping-Nachkontrollen nur ein Teil der A-Probe verwendet wird, also später bei neueren Nachweisverfahren noch einmal kontrolliert werden kann? Wie läuft das Ganze technisch? Auftauen, Teil abnehmen, wieder einfrieren?

  39. Herr Holle: Das war eine meiner Kernfragen (Nr. 6). Im Prinzip reicht eine Probe für mehrere Untersuchungen. Ist alles eine Frage des professionellen Umgangs mit den Proben (Abnahme, Transport, Lagerung etc.)

    Dazu findest Du den einen oder anderen Hinweis auch im Beitrag über den Bericht der so genannten Independent Observer: Kritik an den Dopingkontrollen in Peking. Interessant auch die letzte Verlinkung dort von Ralf zu einem FAZ-Beitrag, in dem es heißt, 30 Prozent aller Urinproben seien durch Verschmutzung unbrauchbar.

    Ich habe am Tag, als ich über den Bericht der Peking-Observer bloggte. auch einen kurzen Beitrag für den Deutschlandfunk gemacht und mich mit Prof. Fritz Sörgel unterhalten. Er zählt einiges auf, was schief gehen könnte, vielleicht auch schief gegangen ist. Und nicht zu vergessen, die Proben waren einige Monate unter Aufsicht der Chinesen! Der DLF-Beitrag vom 10. Oktober 2008:

    MODERATION

    Die Kritik am IOC wegen des Umgangs mit den Dopingproben von Peking reißt nicht ab. Eine unabhängige Kommission hatte haarsträubende Versäumnisse während der Olympischen Spiele festgestellt. So hatten die Hälfte aller Nationalen Olympiakomitees nicht über die Aufenthaltsorte ihrer Sportler informiert. Das IOC zog keine Konsequenzen daraus. Nun wirft der Nürnberger Pharmakologe und Doping-Experte Fritz Sörgel dem IOC unsachgemäßen Umgang mit den Dopingproben von Peking vor. Jens Weinreich informiert.

    BEITRAG

    Das IOC hatte überraschend angekündigt, die olympischen Dopingproben, die eingefroren wurden, wieder zu öffnen und auf das Blutdopingmittel CERA sowie Insulin zu überprüfen. IOC-Präsident Jacques Rogge erwartet in drei bis vier Wochen Ergebnisse.

    Professor Fritz Sörgel vom Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung in Nürnberg spricht von einer panikartigen, unüberlegten Reaktion des Sports. Jede Probe hätte in kleinere Fraktionen aufgeteilt werden müssen, um langfristig zuverlässige Analysen zu gewährleisten.

    Fritz Sörgel
    „Also das ist eigentlich ein Grundsatz in der analytischen Chemie. Wenn man Proben nimmt, dass man sie auf jeden Fall in mehrere Fraktionen aufteilt, also ganz einfach in mehrere Röhrchen, weil man ja nie weiß, was passiert. Es kann beim ersten analytischen Durchgang im Labor ein Fehler passieren und die Probe ist verloren. Dann habe ich immer noch eine, zweite, dritte, vierte, fünfte Probe. Man sollte es nach der zweiten dann schon hinbekommen. Aber selbst wenn ich zwei Proben dann schon genommen habe, habe ich immer noch drei Proben, die ich über Jahre aufheben kann und von denen ich sagen kann: diese Proben sind noch nicht aufgetaut worden. Denn Auftauprozesse sind in der modernen Analytik sehr oft Gift für die Qualität der Analyse.“

    Die Proben sollen acht Jahre aufbewahrt werden. Schon bei den eingefrorenen Proben der Sommerspiele 2004 in Athen hatte es einen haarsträubenden Fehler gegeben. Dem Amerikaner Tyler Hamilton, langjähriger Gehilfe von Lance Armstrong und Olympiasieger im Zeitfahren, wurde Blutdoping nachgewiesen – aber nur in der A-Probe. Die B-Probe konnte wegen unsachgemäßer Lagerung nicht verwendet werden: Vollblut und Blutplasma waren im selben Container eingefroren worden. Der Doper blieb Olympiasieger.

    Fritz Sörgel
    „Aber das Schlimme bei den Sportverbänden ist ja, dass sie aus Fehlern eigentlich nichts lernen. Aber das ist halt Sportpolitik. So wie sich die Politik auf Systeme verlässt, die sie eben oft gar nicht überschauen kann, so verlässt sich auch die Sportpolitik leider auf Systeme, die sie offensichtlich nicht gut beraten.“

    Der Pharmakologe wirft dem IOC „amateurhaften Umgang“ mit den Proben vor. So würden die Urin- und Blutproben nicht bei minus 80, sondern nur bei minus 20 Grad gelagert, was zu Schäden führen und die Proben unbrauchbar machen könne.

    Die Ungereimtheiten häufen sich. In Peking hatte IOC-Medizindirektor Schamasch versprochen, die Proben würden umgehend an einen geheimen Ort geflogen. Nun stellt sich heraus, dass die Proben sieben bis zehn Wochen in China lagerten. Zeit genug für Manipulationen jeder Art.

    Als Ergänzung dazu taugt sicher ein DLF-Interview mit Wilhelm Schänzer vom 7. September, in dem die Frage der Lagerung/Auftauung/Wiederverwendung auch angesprochen wird, wenn ich mich recht erinnere.

    Nachtrag: Ich sehe gerade, das Schänzer-Interview ist bereits oben im Beitrag verlinkt.

  40. Danke. Dass einmal Aufgetautes nicht wieder eingefroren werden soll, weiß ja eigentlich auch jede Hausfrau. Ich bin schon in nicht-freudiger Erwartung des ersten großen Dopinglaborskandals. Wenn mit Hilfe von Ärzten, der organisierten Kriminalität und teilweise auch staatlicher Stellen gedopt wird, dann kann ich ehrlich gesagt kaum glauben, dass in den Dopinglabors weltweit auch wirklich „unabhängig“ getestet wird.

  41. SZ: Hinter den Kulissen der Party

    Im Dezember beantragte eine Mehrheit der Trainer in Östersund beim Weltverband IBU Nachtests. Alle noch vorhandenen Dopingproben von den Olympischen Spielen 2006 und den nachfolgenden Weltmeisterschaften sollen neu untersucht werden.

  42. Deutschlandradio Kultur
    Sonntag, 07.02.09
    „Das Hase- und Igelprinzip“
    Die Grenzen der Dopingkontrollen im Spitzensport
    Holger Schück

  43. dpa: Schwarze Listen als Hilfsmittel

    IOC-Präsident Jacques Rogge kündigte auf seiner Abschluss-Pressekonferenz in Denver an, spätestens in drei Wochen lägen Ergebnisse der Nachuntersuchungen der Peking-Tests vor. Das IOC ließ rund 500 Dopingproben der Spiele in der chinesischen Hauptstadt mit neuen Methoden nachtesten.

    ORF: IOC führt 500 Nachtests auf CERA und Insulin durch

    Das IOC wird sich […] vor allem auf die Ausdauerbewerbe im Radsport, Rudern, Schwimmen und der Leichtathletik konzentrieren. […] Rund 400 Blutproben werden in Lausanne auf das neue EPO-Mittel CERA untersucht, […] In Köln werden rund 100 Urintests auf Insulin untersucht

  44. Mehrere Medien (ESPN/bbc) melden 7 positive Fälle bei 6 Athleten von den Nachuntersuchungen. Alle auf CERA. Die Medien berufen sich auf das IOC, auf deren Website hab ich leider keine Originalmeldung gefunden.

  45. Pingback: Die Peking-Nachlese: sechs Cera-Fälle : jens weinreich

  46. Pingback: Dopingkontrollen in der Leichtathletik : jens weinreich

  47. Pingback: Leichtathletik-WM, Tag 3: Usain Bolt, Jogging-Gate (II) : jens weinreich

  48. zu # 2, 23, 27:

    sid: DOSB erwägt Anfrage an das IOC

    Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) erwägt eine Anfrage an das Internationale Olympische Komitee (IOC) bezüglich der nachträglichen Öffnung von Dopingproben, die während der Olympischen Spiele 2004 in Athen entnommen wurden. Hintergrund ist die Tatsache, dass die tiefgefrorenen Proben von damals nur noch bis Sommer 2012 gelagert werden.

  49. sid: Gelagerte Athen-Dopingproben nicht nachgetestet

    „Da gibt es wahrscheinlich einiges zu finden. Selbst wenn nicht, sollten wir es als IOC trotzdem tun, sonst wäre das doch eine komplette Farce gewesen, dass wir das alles so lange gelagert haben“, sagte Pound der ARD und fügte hinzu, das IOC solle alles für saubere Spiele tun.

    ARD-Sportschau: Kritik am IOC wegen fehlender Nachtests

    Florian Bauer im DLF-Gespräch mit Astrid Rawohl: Bislang keine Nachkontrollen – Werden die Olympia-Dopingproben von Athen 2004 unangetastet entsorgt?

    sport inside: Vergessene Sünden

  50. Das ist nicht deren Ernst!??

    David Howman im ARD-Interview: „Es hat einfach niemand daran gedacht“

    Howman: „Das ist ein absolut wichtiges Thema. Aber wahrscheinlich hat einfach niemand daran gedacht. Und jetzt, da Sie es aufgebracht haben, werden wir es sicher beachten. Solche Dinge gehen einfach vorbei, ohne dass jemand dran denkt.“

    Wie kann es denn sein, dass keiner daran denkt, die Dopingproben nachzutesten, für deren Lagerung man sogar Geld bezahlt?

    Howman: „Naja, die Leute sind beschäftigt und haben viele Dinge auf dem Tisch. Das ist keine Entschuldigung aber eine Erklärung.“

    sport inside-Video von Florian Bauer: Vergessene Sünden

  51. man soll ja bekanntlich keine verschwörung wittern, wenn unfähigkeit als erklärung ausreicht.
    aber dass die welt-anti-doping-agentur „vergessen“ haben will, dopingtests durchführen zu lassen, würde auf der nach oben offenen inkompetenz-skala schon in weltrekordverdächtige höhen vorstoßen…

  52. # 64
    Beide Beiträge sind nicht available.

    #65

    keine verschwörung

    … aber sicher eine Verarschung von David, dem kleinen Witzbolt. :D

  53. dpa: IOC erwägt wohl Nachtests der Doping-Proben von 2004

    AP: IOC set to retest doping samples from 2004 Athens Olympics

    The move to retest comes after the World Anti-Doping Agency sent a letter to the IOC requesting that the samples be checked again based on the emergence of new testing methods since 2004.
    […]
    How many and which samples to test and which drugs to search for are issues that remain under consideration. Ljungqvist said the testing, if approved, could cover from 100 to a few hundred samples. One possibility, he said, is to target “high-risk” sports and medalists.

  54. @Ralf
    Das wäre dann immerhin noch rechtzeitig. Athen 2004 fand statt vom 13.-29.8.2004, also wäre eine Veröffentlichung direkt nach London 2012 noch innerhalb der 8-Jahresfrist.

  55. Pingback: #London2012 (XXIII): Warum Olympiawettbewerbe acht oder gar zwölf Jahre dauern : jens weinreich

  56. Pingback: Russland nimmt Kurs auf die Winterspiele 2018 in PyeongChang: nächste Ausfahrt CAS • Sport and Politics

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