Doping und die Medien
Die Debatte über Sportjournalismus / Dopingberichterstattung / Verdachtsberichterstattung, die hier am Fall Pechstein wieder aufflammt (vor allem in den Kommentaren zum Beitrag…
Die Debatte über Sportjournalismus / Dopingberichterstattung / Verdachtsberichterstattung, die hier am Fall Pechstein wieder aufflammt (vor allem in den Kommentaren zum Beitrag…
Ich habe Mario Goijman, den tapferen Argentinier, schon oft gewürdigt, hier und anderswo. Ich hatte Tränen in den Augen, als der wunderbare Mario 2005 bei der vierten Play-the-Game-Konferenz in Kopenhagen den Ehrenpreis erhielt. Die Bekanntschaft mit Goijman, sein unglaublicher Kampf, sein fulminanter Vortrag damals und seine einzigartige Webseite, auf der er das VOLLEYGATE dokumentiert, haben mich schwer beeindruckt – und mir wohl auch einen Energieschub verschafft. Denn nach dieser Erfahrung habe ich damals, unmittelbar nach Play the Game 2005, die sportnetzwerk-Diskussion eröffnet.
Ich sehe gerade, dass Goijmans Webseite zum Volleygate nicht erreichbar ist und weiß gar nicht, ob er sie wegen juristischer Probleme aus dem Netz nehmen musste. Deshalb die Empfehlung zu Play the Game, wo zahlreiche Artikel, Links, Dokumente etc. zum Volleygate zusammen gestellt sind. Außerdem empfehle ich die Beiträge von Javier Cáceres (Süddeutsche) und Christian Putsch (Die Welt). Mario Goijman hat (s)ein Kapitel zum Buch „Korruption im Sport“ geschrieben: „the breathtaking story of King Rubén and Queen Malú“.
Lange Vorrede, nun zum Thema: Goijman hat einen verzehrenden Kampf gegen den Sonnenkönig Acosta, die Schweizer Justiz und die Ignoranz des IOC ausgefochten. Er hat diesen ungleichen Kampf mit seinem Vermögen bezahlt, mit seiner Gesundheit, mit seiner Ehe, mit seinen Ehrenämtern. Nun wird er sogar von der argentinischen Justiz belangt, weil er damals, als Organisationschef der Volleyball-WM 2002, für die Vergehen seines Vertragspartners (FIVB/Acosta) gerade stehen musste. Gerade hat Mario Goijman in einer traurigen Email seine Teilnahme an der sechsten Auflage von Play the Game in Coventry absagen müssen.
So trifft es einen, der die Probleme nicht in der Sportfamilie lösen will, sondern Transparenz herstellt, Korruption aufdeckt und Gerechtigkeit vor Gericht einfordert. So trifft es einen, der sich selbst als Whistleblower und Sport Justice Fighter bezeichnet. Bitte unbedingt lesen!
Von: mario goijman
Gesendet: Dienstag, 9. Juni 2009 17:12
An: Jens Sejer Andersen; Ezequiel Fernández Moores, Pablo Vignone, Andrew Jennings, Henrik Brandt, Jens Weinreich
Betreff: RE: Last information for Play the Game speakersBuenos Aires, Jun 9 2009
Dear Play the Games friends.
I have sad tears in my eyes and a great depression in my chest. Also when I sat in front of my Computer I can not hold my strong sensation of injustice and my loneliness.
Most of the people I know had forgotten what happened in Argentina and Switzerland with my fight inside my sport: Volleyball; they seem to remember that something unfair and not clear occurred since 2002, and the World Championship held in my country, and a following fight in Lausanne, but they don’t remember details about it, and the names of Ruben Acosta, Mario Goijman, Jean Pierre Seppey and the FIVB (International Volleyball Federation) are confused in their minds.
Thanks to Play the Games I had now the opportunity to remind them the facts, that made that organization to give me the PLAY THE GAME AWARD 2005, for my fight against corruption in Sport, and to know from first hand what happened after that, inside the FIVB, and mainly in the Lausanne Courts.
But the Mario Goijman you knew in 2002 or 2005 is different now.
Damaged by the fight, being ignored by many of the silent (accomplices for omission) participants in the Volleyball World, damaged by their disloyalty to principles and justice, and dominated by dirty interest, or scared to intervene while and innocent, proactive and honest leader from a country very far away from the main world was lynched.
Jens Sejer Andersen hat es wieder geschafft. Von Montag bis Freitag (8.-12. Juni) findet zum sechsten Mal die Konferenz Play the Game statt – nach vier Mal Kopenhagen und ein Mal Reykjavik nun also in Coventry. Ich werde von dort berichten – und in der Coventry Cathedral mit Richard Pound (IOC), Mario Goijman (Volleygate), Christer Ahl (Handball/IHF), Robert Lloyd (One World Trust) und Lars Haue-Pedersen (TSE Consulting) auch über die Lage im olympischen Weltsport, über Wirksamkeit und Glaubwürdigkeit der 1999 vom IOC verabschiedeten Reformen diskutieren:
Ten years after the IOC reforms – the state of governance in sport
Mein Vortragsthema in Coventry hat Übersichts-Charakter, ist Stammlesern hier gut bekannt, international aber unbedingt verbreitungspflichtig, weil das Thema weltweit nur von sehr wenigen Journalisten konsequent behandelt worden ist:
The ISL bribery system: 138 million CHF for high-ranking officials in the Olympic world
In der Programmkommission von Play the Game habe ich minimalen Anteil an der Vorbereitung der Konferenz. Mein Fokus war auf die Auswertung der vorgeschlagenen Vortragsthemen und auf die Verpflichtung des AIBA-Präsidenten Ching-Kuo Wu gerichtet. Eigentlich war mit Wu alles klar, doch kurzfristig wurde wieder nichts aus der Teilnahme des Box-Präsidenten. Wu ist eines von zahlreichen IOC-Mitgliedern, die in den vergangenen Jahren Play the Game fernblieben. Richard Pound macht wieder einmal eine Ausnahme. Er lässt sich die Teilnahme an Konferenzen, die er für wichtig hält, von niemandem verbieten. Aber vielleicht sollte ich besser vorsichtiger sein und fomulieren: Ich hoffe, bei Pound kommt nicht noch etwas Überraschendes dazwischen.
Zur Einstimmung auf die Konferenz stelle ich hier gern ein Kapitel zur Verfügung, das Jens Sejer Andersen für unser gemeinsames Buch „Korruption im Sport“ geschrieben hat. Ein Beitrag über Journalismus, die sagenhafte Sportfamilie und die Chancen eines weltweiten Netzwerkes:
Play the Game: Der ungleiche Kampf mit einer global operierenden Bewusstseins-Industrie
Vier Worte auf einem kleinen gelben Zettel. So wenige Mittel reichen aus, wenn man jemanden davor warnen möchte, sich mit den Machthabern des Sports anzulegen.
Als wir an einem Sonntag Vormittag im November 2000 froh und gespannt in der Lobby des Kopenhagener Hotels „DGI byen“ standen und unsere Gäste zur Konferenz Play the Game willkommen hießen, entdeckten wir etwas Ungewöhnliches: Unter einem der Namensschilder, die auf dem Willkommenstresen lagen, klebte ganz diskret einer der wohlbekannten kleinen gelben Merkzettel. Das Namensschild wartete darauf, dass sich sein rechtmäßiger Eigentümer, ein Journalist und Mitverfasser eines besonders kritischen Buches über die FIFA, anmeldete. Wären wir ihm nicht zufälligerweise zuvorgekommen, hätte er zusätzlich zur Willkommensmappe folgenden Gruß erhalten, anonym und in blauen Blockbuchstaben geschrieben: „WE ARE WATCHING YOU“.
Es handelte sich hier kaum um einen anonymen Verehrer. Deshalb zogen wir den Gast aus Deutschland später zur Seite und machten ihn auf den Zettel aufmerksam. Es soll erwähnt werden, dass Jens Weinreich unbeschädigt von seinem Auftritt auf der Konferenz davon kam, aber für uns war die Episode nur noch eine Bestätigung dafür, dass die internationale Welt des Sports ein, milde gesagt, angespanntes Verhältnis zur Meinungsfreiheit und offenen Diskussion hat. Zwei Tage zuvor hatte einer der Hauptredner der Konferenz, der italienische Anti-Doping-Kämpfer Sandro Donati, eine niederschlagenden E-Mail mit der Überschrift „Conference bye bye“ geschickt. Nach drei Wochen langem Tauziehen mit dem italienischen olympischen Komitee CONI, bei dem Donati als Forschungsleiter angestellt war, hatte er immer noch keine Ausreiseerlaubnis erhalten. Da CONI zur gleichen Zeit mit den elf Gerichtsverfahren beschäftigt war, die es im Laufe der Jahre gegen Donati eingeleitetet hatte, um ihn zu entlassen, traute Donati sich nicht, ohne CONI’s Stempel in den Reiseunterlagen das Land zu verlassen. (Damals konnte er nicht wissen, dass er alle elf gewinnen würde!) Es brauchte einen Protest von den Teilnehmern der Konferenz und ein strenges Fax unserer Mitveranstalter im Internationalen Journalistenverband (IFJ), bevor CONI’s Generalsekretär Raffaele Pagnozzi widerstrebend erklärte: „At this stage and having seen what has happened, Mr. Donati can, as free citizen, take part freely to any conference.“
Die Erlaubnis kam so spät, dass wir Donati als allerletzten Punkt auf unsere Programmliste setzen mussten. Nach dem Drama um den führenden Dopingjäger dieser Welt wurde es ein unvergessliches Finale mit stehendem Applaus der Teilnehmer.
Wir hätten CONI eine Dankeskarte schicken sollen – für ihre Hauptrolle in der Planung einer so hervorragenden Dramaturgie.
Totalitäre Züge – illegale Diskussionen
Die Beispiele des Jahres 2000 sind keine Einzelfälle. Nach nun vier Play-the-Game-Konferenzen für Journalisten, Forscher und Sportfunktionäre, die alle Meinungsfreiheit und Demokratie im Weltsport fördern möchten, müssen wir feststellen, dass die Welt des Sports – die häufig von sich selbst und anderen als einer der Grundpfeiler der demokratischen Gesellschaft hervorgehoben wird – in Wirklichkeit eine Furcht vor dem freien Wort hat, die sonst totalitären Regierungsformen eigen ist. Bereits 1997 erlebten wir, wie der inzwischen verstorbene Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, Primo Nebiolo, norwegischen Athleten drohte, sie von der WM auszuschließen. Angeblich versuchte er dies auf Grund eines schon längst beigelegten Dopingprozesses. Laut internen Quellen im Verband aber war der wirkliche Grund, dass der frühere norwegische Athletikvorsitzende, Lars Martin Kaupang, während unserer allerersten Konferenz wenige Wochen vor der WM Nebiolos Führungsstil kritisiert hatte.
Auffällig war auch, als vier hervorragende Redner, die im Jahr 2002 definitiv zugesagt hatten, den Zustand in der FIFA zu diskutieren, einer nach dem anderen kurz zuvor, ja sogar während der Konferenz, absagten – mit dem Hinweis auf „widersprüchliche Karriereinteressen“, „wichtige Geschäftstreffen“, „unvorhergesehene Vorkommnisse“ und „den Rat meines Arztes, zur Zeit nicht zu fliegen“.
An welche Art Regierungsform erinnert es, wenn der Volleyball-Weltverband FIVB als Antwort auf eine Einladung zur Konferenz im Jahr 2005 eine Diskussion über die Korruption im Verband als „illegal“ erklärt und jedem einzelnen mit Namen genannten Mitglied des Play the Game-Vorstandes und -Programmkomitees damit droht, alle zulässigen Mittel gegen sie zu verwenden? Wir mussten den FIVB freundlich darauf hinweisen, dass es in Dänemark gesetzlich erlaubt ist, auf Konferenzen Reden zu halten.
Ich weiß ja, dass sich hier im Blog viele kluge Menschen verlustieren. Darf ich mal um Hilfe bitten? Kann mir…
Ich kann der Diskussion über den Umgang mit DDR-Doping- und Stasi-Trainern kaum noch folgen. Weil zu oft Fakten mit Fiktionen…
Es mag pathetisch klingen, aber ich muss mal ein öffentliches Dankeschön an alle loswerden, die mir in den vergangenen Wochen…
Wenn sie die Kommunikationsherrschaft nicht haben, sind sie immer Verlierer.
— Theo Zwanziger
So, nach einigen Stunden Schlaf und einem Müsli fühle ich mich gestärkt genug, um das Lügengebilde des DFB auseinanderzupflücken. Die gestrige Email des DFB-Generalsekretärs Wolfgang Niersbach an mehr als 100 Entscheidungsträger aus Politik und Sport sowie Journalisten (und das ist nur der Verteiler, der mir momentan vorliegt, ich weiß nicht, wie viele Emails mit ähnlich großem Verteiler noch verschickt wurden) und die vom DFB-Pressechef Harald Stenger verfasste, über den DFB-Verteiler an alle Journalisten verschickte und auf der DFB-Homepage verfügbare „Pressemitteilung“ sind gespickt mit Lügen, Unwahrheiten, Wahrheitsbeugungen, falschen Angaben, unzutreffenden Sachverhalten, irreführenden Aussagen.
Ich zähle: 18 Lügenkomplexe, denen ich vorerst 62 Wahrheiten entgegen stelle.
Ich denke: Sollte jemand Lust auf Recherche haben, könnten sich die Zahlen 18 und 62 schnell erhöhen.
Vor allem verschweigen die DFB-Mitteilungen Entscheidendes: zwei gerichtliche Beschlüsse zu meinen Gunsten – den Beschluss des Landgerichts Berlin vom 9. September 2008 (der anschließenden Beschwerde des DFB wurde ebenfalls nicht stattgegeben) und den Beschluss des 9. Zivilsenats des Kammergerichts Berlin vom 10. Oktober 2008, das die Beschwerde ebenfalls zurückgewiesen hat. In anderen Worten: Mit der Wahrheit belästigt der DFB weder per Email noch per Pressemitteilung.
Über merkwürdige Formen der Berichterstattung, die Verbreitung von Propaganda-Botschaften und ähnliches mehr, ist hier im Blog und nebenan schon vielfach diskutiert worden. Zuletzt habe ich mich kurz vor den Olympischen Spielen in Peking über einen Sportjournalisten des Sportinformationsdienstes gewundert.
Ich wundere mich immer mal, ich hoffe, der eine oder andere Leser wird mir das verzeihen. Und deshalb noch ein Beispiel aus der täglichen Praxis:
Am Dienstag, 21. Oktober, meldete die Deutsche Presse-Agentur (dpa) zwischen 13.56 Uhr und 16.14 Uhr in vier verschiedenen Varianten sehr offensiv diesen Sachverhalt:
DOSB-Präsident Thomas Bach hat die Bildung einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Verfolgung von Doping-Straftaten gefordert und sich besorgt über die Finanzlage der Dachorganisation gezeigt.
„Wir haben bisher nicht gesehen, dass die Strafverfolgungsbehörden Verfahren gegen die Hintermänner angeordnet haben“, kritisierte er nach einer Präsidiumssitzung des Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) am Dienstag in Hennef. „Da sehe ich großen Nachholbedarf.“ (…) Deshalb fordert er die Etablierung einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Verfolgung von Doping-Straftaten.
— verbreitet in Dutzenden Online-Angeboten, sogar hier
Die sechste Auflage der vom dänischen Journalisten Jens Sejer Andersen initiierten Kommunikationskonferenz Play the Game findet vom 15. bis 19. Juni…
12.35: Chinas Hürdenstar Liu Xiang gibt wegen einer Achillessehnenverletzung auf. Volunteers im Schockzustand. Dramatische Pressekonferenz mit weinendem Trainer, der vor den Spielen gesagt hat, dass für die Sportherrscher hier nur eins zählt: Gold. Davon haben die Chinesen übrigens schon 35.
13.10: Zum Thema Sportjournalisten in China, um das es hier ja auch gehen soll (und wozu bereits so viele Anmerkungen gemacht wurden, dass ich die unmöglich alle verlinken kann), schreibt Wolfgang Hettfleisch, der Kollege H, der gestern leicht genervt und malariageplagt von der Ruderstrecke kam, in der Frankfurter Rundschau u. a.:
Ich will das alles nicht. Hatte ich das schon gesagt? Keine Journalisten mehr, die sich als Fans gerieren, oder Fans, die sich als Journalisten tarnen. Noch ist unklar, um welche der beiden Spezies es sich in den angeblich so streng kontrollierten Arbeitsbereichen für die Medien tatsächlich handelt. Keine Pressetribünen, auf denen die Landsleute der Sieger in Ekstase ausbrechen. Keinen spontanen Applaus in Pressekonferenzen. Keine Fragen wie diese an die ersten vier chinesischen Olympiasiegerinnen der Rudergeschichte: „Sie sind solche attraktiven jungen Frauen, interessieren Sie sich eigentlich für Mode?“ Oder die: „Ich möchte Ihnen recht herzlich zu Ihrem Erfolg gratulieren und würde gerne wissen, wie lange sie glauben, China auf ihrem weiteren Weg noch dienen zu können?“ (…) Alte Hasen hier sagen, solche Krisen seien wie Malaria. Sie gingen vorüber, könnten aber jederzeit wieder ausbrechen.
16.15: Und schon wieder wird weiter unten das Hauptthema dieser Tage, dieser Jahre, dieses Metabolitensports, dieser Freakshow überhaupt diskutiert: Was können wir glauben? Können wir überhaupt etwas glauben? Was und wie soll man darüber berichten, ohne sich für das eigene Produkt schämen zu müssen? Darüber habe ich in den vergangenen Wochen schon viel geschrieben. Es wurde immer wieder diskutiert. Je offensichtlicher aber die Freakshow wird, desto härter prallen die Ansichten aufeinander. James Tobin argumentiert mit Journalisten-Lehrbüchern, die ich nicht kenne. Ich kenne dafür andere. Kürzliche habe ich für die Journalismus-Zeitschrift Message ein Werkstattheft zum Sportjournalismus veröffentlicht, u. a. mit Interviews und Beiträgen von und mit Thomas Kistner, Andrew Jennings, Jens Sejer Andersen, Erik Eggers, Freddie Röckenhaus, Jean-François Tanda und einigen anderen Kollegen. Dabei auch ein kleiner Text zur Dopingberichterstattung, ganz banal und bewusst einfach gehalten – inklusive einer minimalen Checkliste für aktuelle Berichterstattung. Dies stelle ich nachfolgend zur Diskussion. Viel mehr dazu, u. a. auch auf Sportjournalismus-Konferenz im Februar in Dortmund basierend, gibt es unter www.sportnetzwerk.eu.
10.48: She did it again. „Das Lustige bei den 50 Metern ist, du hast keine Schmerzen“, sagt Britta Steffen. Was jetzt noch kommen kann? „Nichts. Urlaub.“ Dann überlegen. Analysieren. „Ich weiß noch nicht, ob es das Ende ist.“ Wenn, dann war es ein sehr schönes Ende.
12.10: Immer noch Wasserwürfel, Laptop auf den Knien, Notizbuch vor dem Bauch, Kamera zu Füßen, Aufnahmegerät arbeitsbereit auf dem Rucksack postiert. Ein schöner Job. Konnte gerade eine Woche im Zeitraffer passieren lassen: Pressekonferenz mit Britta Steffen, Gespräch mit Norbert Warnatzsch, PK mit Dara Torres (es flossen Tränen) – und in fünf Minuten kommt The Big M, der es tatsächlich geschafft hat. Acht Mal Gold. Beifall von den Reportern. Da kommt The Big M, die Legende. Und tatsächlich: Er atmet schwer durch. Die Australierin Leisel Jones hat übrigens gesagt, ihr Höhepunkt sei es hier gewesen, Michael Phelps beobachten zu dürfen. The Big M sagt gerade, er sei sprachlos. Dann erzählt er trotzdem, wie es so war im Pool und überhaupt.
15.37: Ein aktueller Text zu den Befindlichkeiten von Britta Steffen und Norbert Warnatzsch.
18.10: Ein letzter (?) Beitrag aus Peking zu The Big M – Michael Phelps.
10.40: Wieder im Dienst. Gerade spielen sie noch die US-Hymne für Rebecca Soni (200 Brust), gleich wird die für Ryan Lochte gespielt (200 Rücken), und in wenigen Sekunden gewinnt The Big M die 200 IM. Drei mal Gold, drei Mal Weltrekord.
10.51: Dass The Big M seine sechste Goldmedaille (12 overall) gewinnt mit Weltrekord, hatte ich ja schon gesagt. Diskutiere mit David Walsh, dem Armstrong-Jäger, ob Phelps sauber ist. David meint tendenziell: ja. Vielleicht kriege ich ihn noch rum. Er kann übrigens gar nicht glauben, dass die Deutschen seit 1992 auf einen Schwimm-Olympiasieg warten. Und er hat vergessen, dass ich aus dem Osten komme. „Deshalb also weißt du so viel über Doping.“ Das war gehässig. Weiß ich gar nicht.
11.09: She did it. Was für ein Spurt. Jason-Lezak-mäßig. Gold für Britta Steffen, das erste Schwimmgold seit 1992 Dagmar Hase.
12.28: Sieht aus, als sei da jemand glücklich: